21.09.2010

Ich war im Gefaengnis und ihr seid zu mir gekommen. (Mt 25, 36)

Huete habe ich eine Englischklasse mit 30 Schuelern gehabt. Wir haben zwei Stunden miteinander Englisch gelernt und viel miteinander gelacht.

Waere ich beim Eintritt nicht total gefilzt worden, haette ich nicht meinen Geldbeutel und mein Handy abgeben muessen und waere nicht mit einer Deckenkamera ein Bild von mir gemacht worden, bevor die eiserne Tuer aufgeschoben wurde ... dann waer es wie ein Englischunterricht an jedem anderen Ort gewesen.

Es fing alles damit an, dass wir vor vier Wochen am Gefaengnis von Nong Bua Lamphu vorbeifuhren und auf einmal der Gedanke in mir aufkam, dass ich die Gefangenen besuchen moechte. Nachdem ich erst einmal einen Grund zum Hineingehen hatte, naemlich Sprachunterricht anzubieten, oeffneten sich die Tueren ganz schnell.

Nun faengt ein neues Projekt "Sprachunterricht fuer Gefangene" an. Dienstags habe ich 30 Schueler und donnerstags 20 Schuelerinnen. Es ist zunaechst einmal auf Probe fuer einen Monat und dann sehen wir weiter. Fuer heute hat es mir auf jeden Fall viel Spass gemacht und die zwei Stunden sind nur so verflogen.

Waere ich beim Rausgehen nicht an einer Gruppe Gefangener vorbeigekommen, die jeweils mit einem Parnter an den Fuessen zusammengebunden waren und waere da nicht das Geraeusch der uber den Asphalt schleifenden Eisenketten gewesen ... es waere wie ein Unterricht an jedem anderen Ort gewesen.

Zum Glueck kamen meine Schueler ohne diese Ausstattung zum Unterricht.