29.08.2010

Eine Hoerprobe ...

Jeden Tag haben wir eine Stunde im Radio. Letzte Woche waren unsere Kleinsten zu hoeren und weil sie es so toll gemacht haben, will ich Euch in den Genuss kommen lassen, sie zu hoeren.
Das BESTE sieht man im Radio ja nicht und deshalb muss ich es erzaehlen: Wenn sich Thais begruessen, dann verneigen sie sich mit vor der Brust gefalteten Haenden (bei Minute 1.50). ... Natuerlich haben sich auch unsere Kids vor den Hoerern verneigt, als sie diese durch das Mikrofon begruessten. Ansonsten werben sie fuer unser Programm und sagen, was sie bei uns alles lernen. Auf die Frage, wer hier alles lebt, nennen sie auch den BRADAAA, das bin ich, koennt ihr es raushoeren (Tipp: 3.02)?







STILLSEIN ist das Schwierigste ...
vor allem, wenn man permanent husten muss (was zu hoeren ist)


Die Radiostation in unserem Buero.

26.08.2010

Was war am 26. August 1910?

Es war der Geburtstag von Mutter Teresa. Ich wuesste es nicht, wenn wir heute nicht eine grosse Feier anlaesslich ihres 100. Geburtstages gehabt haetten.
Ihre Schwestern sorgen hier in Nong Bua Lamphu fuer 20 HIV positive Kinder und Jugendliche (9 Monate bis 13 Jahre). Jeden Tag gehen die Schwestern auch zu den Kranken, Alten und Einsamen in unserer Gemeinde. Es war eine grosse Freude fuer uns alle, all ihre Schutzbefohlenen heute zum Gottesdienst und zur anschliessenden Feier hier begruessen zu koennen. Die Oberin betonte in ihrer Begruessungsrede, dass es ein Fest des MITEINANDERS sei. Ich denke, dass seit langer Zeit nicht mehr so viele Buddhisten in unserer Kirche waren wie heute. Toll dass Arme und Reiche gekommen sind, Gesunde und Kranke. Einfach spitze waren heute alle Kids der Schwestern, egal ob in der Kirche beim Singen oder dem Lesen der Fuerbitten, beim Tanzen oder Theater spielen oder beim Helfen, wo immer Hilfe noetig war.

Waehrend der Eucharistiefeier in unserer Pfarrkirche.

Vorbereitungen fuer die Gabenprozession.


Sprechen der Fuerbitten.










Pilgernde Kirche ...




Traditioneller Tanz


Jede Zeit hat ihre eigenen Stil!
Eine kleine Geschichte: Der Tanz wurde von einem Lehrer einstudiert, der ein Ladyboy ist. Einer der Jungens wollte entschieden nicht mittanzen.
Als die Schwester fragte, warum er denn nicht mittanzen wollte, sagte er:
"Ich habe Angst, dass ich auch ein Ladyboy werde, wenn ich da mittanze."
Sein Job war es dann, die Stereoanlage zu bedienen.


Festtagskleider.



Kinder spielen das Leben von Mutter Teresa nach.

"Ich musste das Kloster verlassen und den Armen helfen,
indem ich unter ihnen lebte. Ich hörte den Ruf, alles aufzugeben und
Christus in die Slums zu folgen, um ihm unter den Ärmsten der Armen zu dienen."



Nur zum Vergleich: der echte Bischof! Verblueffende Aehnlichkeit ... zumindest auesserlich.



Die Besucher bekamen auch Geschenke.



YEAH!!!



lecker...




25.08.2010

Ein "JA" das gefeiert werden muss!

Danke Bruder Ron fuer Dein Zeugnis und Engagement - 25 Jahre als Bruder in der Gesellschaft des Goettlichen Wortes! Das ist wirklich ein Grund zum Feiern, Distriktsuperior!



Nach der Eucharistiefeier,
in der Dank fuer die
25 Jahre in der Gesellschaft des Goettlichen Wortes (SVD)
ausgedrueckt wurden und
Dank fuer jeden aus Ron's Familie und der SVD,
der ihm Begleiter ist oder war.



YES-MAN ... with Truc and Anthony



Brother in ACTION ... (kitchen)


Ein Geschenk gehoert natuerlich auch dazu.



Um Segen bitten fuer dieses leckere Essen ...


24.08.2010

WAS bin ich eigentlich wert???

Jugendlichen (mit "Problemen") wurde folgende Aufgabe gestellt: Sie sollten sich fragen, was sie selbst WERT sind, ob 5 THB, 50 oder 100 oder 1000 THB oder ob ihr Wert mit Geld nicht zu bezahlen sei. Es war eine Gruppe von ca. 40 Teilnehmern. Erstaunlich - erschreckend - traurig - ... viele Jugendliche schaetzten ihren Wert auf 5 THB (40 THB sind 1 Euro).

Heute beuschten wir das Welcome House in Udon Thani. Anthony SVD wurde kuerzlich spiritueller Leiter jender Mitarbeiter dort, die uns heute diese Geschichte erzaehlten.

Wir hatten hier unsere Jugendlichen vor drei Wochen im LIFE SKILL Unterricht die Aufgabe gestellt, ihre positiven Eigenschaften einmal zu benennen. Das haben viele nicht geschafft. Ich wuensche, dass die Menschen ihren Wert entdecken ... dass sie vielleicht DEN entdecken, der die Liebe selbst ist ... fuer all das sind wir hier und geben unser Bestes! Gebet tut gut, helft uns bitte dadurch!

23.08.2010

Ich,Weichei!

"Wie die Zucht, so die Frucht!" Nun, dieses Zitat war mir oft Leitmotiv als Lehrender und ich gebrauchte es bisweilen mit einer gewissen Ironie und forderte meine Schueler damit aus ihrer Bequemlichkeit.

Ob das, was ich heute sah, ZUCHT ist, weiss ich nicht, aber ich bin entsetzt. Das mussten tatsaechlich ca. 40 Schueler in einer Schlange stehen, dann bei einer Lehrerin vorbeigehen, die ihnen mit einem Holzstock auf das Gesaess schlug. Nicht genug damit! Es folgte dann eine hoefliche Verneigung des Schuelers, die Dank und zugleich Verabschiedung in einem ist.

Sichtlich ueberfordert mit dem, was sich da vor meinen Augen tat, richtete ich mich an die Menschen um mich herum und musste erfahren: Bruder, das ist ganz normal. Schueler brauchen das, sonst geht es nicht.

Ein Gesetz, dass diese Art der Zuechtigung untersagt scheint es zu geben, aber wer haelt sich schon an Getze und schliesslich will man ja nur das Beste.

Schlag mich mal einer, damit ich wieder zu mir komme ...

20.08.2010

as it is ... Isaan-Einblicke ...




so real!

Und so klein ist Nong Bua Lamphu ...


Non Bua Lamphu hat zwei Hauptgeschaeftsstrassen und eine Dritte, die sie miteinander verbunden. Als ich wieder einmal Blumensamen kaufte wurde ich gefragt: Na, wo haben sie denn heute ihre Frau gelassen? Ich musste erst ueberlegen, bis mir dann einfiel, dass ich mit einer Freundin aus Bangkok einige Wochen zuvor in diesem Geschaeft war und grinsen. Ich klaerte die neugierige Dame dann aber auf und sagte, dass jene Frau nicht meine Frau sondern eine ehemalige Mitschuelerin und Freundin ist. Darauf entgegnete sie mit einer gewissen Freude: Sehr gut, dann kannst du eine Frau von Isaan heiraten. ...


Nicht weit von diesem Geschaeft, da wo sich die Strassen kreuzen, blieb vor einigen Wochen ein Auto mitten auf der Kreuzung stehen. Ich sprang aus meinem Auto, als ich sah, wie der Fahrer hinter sein Auto lief und eine Frau hinter das Steuer kletterte und half, das Auto ueber die Kreuzung zu druecken. Gestern hatten wir den Baumeister hier und er sagte: Danke noch mal, dass du mir damals an der Kreuzung geholfen hast, mein Auto in Sicherheit zu bringen.

Und gestern hat er fuer seine Arbeit dann keine Rechnung geschrieben!

So ist Nong Bua Lamphu: Klein und fein ... und seine Leute erst!

18.08.2010

"versteh ich aber jetzt nicht ..."

Jedes Land hat seine Redewendungen. Gefaehrlich wird es, wenn man glaubt, diese 1x1 zu uebersetzen. Vorsorglich fragte ich also: Habt ihr so eine Redewendung wie, "Ich bin das schwarze Schaf der Familie."? Ich wurde nur wortlos angeschaut und wusste, dass ich meinen naechsten Gedanken besser fuer mich selbst behalen wuerde.

Unsere Mitarbeiter waren auf der Suche nach einem guten Slogan fuer den naechsten Workshop mit den Lady-boys. Auch wenn sonst keiner gerne Englisch redet, ein Slogan muss in Englisch sein, damit er cool ist! Also wurde ich zu Rate gezogen. Meine eigentliche Idee war:



I am the pink sheep of the family!


... und finde sie noch immer recht originell. Dass ich irgendwie "in" zwei Kulturen lebe, zeigt sich darin, dass ich hier mein schwarzes Schaf Sprichwort erklaeren muesste und euch dort das Ganze um die Farbe pink und das Konzept um Lady-boys, das ich von Deutschland so ueberhaupt nicht kenne.

Der Slogan fuer den Workshop wird jetzt wohl: Safer sex saves life! Mein Beitrag dazu war lediglich das "f" zu safer ... denn ich glaube, dass SAVE SEX, was auch als "heb den Sex auf" verstanden werden kann, nicht das ist, was sie interessiert!

17.08.2010

Erfolgsgeschichten gesucht!

Warum wollen wir immer nur die grossen Erfolge? Heute wurde ich gefragt, ob ich einen kleinen Beitrag fuer eine vierteljaehrlich erscheinende Zeitschrift der Steyler Missionare in Australien beisteuern wollte. Der Artikel muss jetzt geschrieben werden, damit er dann im Februar 2011 gelesen werden kann. Irgendwie weiss ich nicht, wie ich die Probleme dieses Tages loesen kann und kann mir schwer vorstellen, jetzt was fuer Februar zu schreiben, zumal der Artikel eine Geschichte erzaehlen soll, die von Erfolg gekroent ist. Am besten eine Geschichte, in der jemand durch unser ("steyles") Engagement zu einem neuen Leben gefunden hat, fuer den dadurch alles besser wurde und der jetzt als ueberzeugter Christ lebt - mit sich und anderen versoehnt. Ja, so stellt man sich Erfolgsgeschichten vor und ich wuenschte unser Alltag waere voll davon.

Hingegen erlebe ich die Realitaet hier eher so, als dass wir uns in ganz kleinen Schritten bewegen. Dass wir, wenn ueberhaupt, oft nur ganz kleine Erfogle erzielen. Wenn ich auf den heutigen Tag zurueckschaue, dann ist da nichts von grossen Erfolgen zu sehen. Zwei Geschichten will ich mit Euch teilen:
Der 15-jaehrige, der weglief und jetzt vom Muell lebt.
Eine Mitbarbeiterin hat gestern den Jungen gesehen, der vor einigen Wochen von uns weggelaufen war. Sie sah ihn, wie er voellig abgemagert (er nimmt keine ARV Medikamente mehr) im Abfall nach was Essbarem suchte. Als sie es mir erzaehlte, musste sie immer wieder weinen. Fuer mich war in aller Klarheit klar - klar-, dass der Junge bei uns nicht mehr landen sollte. Er hat mehrere Chancen gehabt ... und schien nie einsichtig zu werden.

Durch das Sich-Sorge-machen unserer Mitarbeiterin hat sich in mir was veraendert. Ihre Traenen, die sie aus Schmerz fuer diesen Jungen geweint hat, haben mich beruehrt. Wie haben miteinander geredet und festgestellt, dass wir nicht wissen, wie wir ihm helfen koennen. Irgendwie hatte ich dann ein Beduerfnis meine Bibel aufzuschlagen: "Richet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehaueften, ueberfliessendem Mass wird man euch beschenken, denn nach dem Mass, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden." (Lk 6, 37 ff.) Zufall, dass ich diese Stelle aufschlug? Ich fragte mich, wie Jesus wohl handeln wuerde ... ist er nicht der fuer mich, der mir immer wieder eine letzte Chance gibt. Wie sollte ich/wir also handeln? Mal ehrlich, ist das eine Erfolgsgeschichte?

Chay, wieder ohne Medikamente

Chay lebte fast zwei Jahre bei uns und entschied dann, zu seiner Schwester zu gehen. Dort besuchten wir ihn. Als ich ihn sah, war mir klar, dass was nicht so ist, wie es sein sollte. Er hat ebenfalls aufgehort seine Medikamente zu nehmen, weil sie irgendwann einfach einmal all waren. Das fanden wir aber erst heraus, als ich ihn hab erklaeren lassen, wann er welche Medikamente wie nehmen wuerde. ARV Medikamente waren keine dabei. Er ist ebenfalls abgemagert, seine Haut hat Spuren von Kleintiern in sich und ich glaube, dass er auch aufgehoert hat sich regelmaessig zu waschen. Thaihaueser sind oft auf Stelzen gebaut. Chay verbringt seine Tage und Naechte unter einem solchen Haus, zusammen mit den Huehnern und Hunden. Es stinkt an diesem Ort, weil alle (er und die Tiere) den Platz als Toilette benutzen. Bei uns hatte Chay ein Gehhilfe, die ihm dort fehlt. Aber soll ich Euch was sagen: Chay ist gluecklich! Er strahlt ueber sein ganzes Gesicht! Natuerlich wuerde er gerne fuer eine gewisse Zeit wieder zu uns, vielleicht um mal wieder richtig zu duschen ... aber dort wo er ist, ist es happy. Erfolgsgeschichte? Ich habe mich gefragt, was wir aus dieser Geschichte zu lernen haben? Sicher, dass wir viel mehr Augenmerk auf die Angehoerigen richten muessen und dass wir diese genauso ueber alles aufklaeren und und unterrichten muessen.


Das ist Chay ... mittlerweile hat er einen Bart und seine Beine sind duenn wie Streichhoelzer.

Am Ende dieses Tages hoffe ich, dass bis Februar hoffentlich mehr Erfolg in diesen Lebensgeschichten steckt. Fuer heute haben wir dazu unser Moegliches getan und morgen tun wir es wieder und ich lerne dabei, mit kleinen Schritten zu gehen, auch wenn ich lieber von grossen Erfolgen berichten wuerde.

16.08.2010



Dieser wunderbare Beitrag zeigt etwas von der Arbeit von king's kids Thailand. Lia, eine Freundin aus den Niederlanden, ist Missionarin in diesem Team. Ich habe selbst einige dieser Kinder kennengelernt und auch das Team von king's kids. Die Kids sind toll und das Team bringt ein tolles Engagement. Sie schaffen es, einen Unterschied im Leben der Menschen machen. Moege Gott Ihren Einsatz fuer die Menschen und Sein Wort weiterhin segnen!

Stimmt!

"Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen." (Guy de Maupassant)

Leben ins Leben bringen ...

Wenn sich Generationen verbinden, dann kann man was erleben und so war es fuer uns alle ein tolles Erlebnis, die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Seniorenheimes in Udon Thani zu besuchen. Die Bilder erzaehlen unsere Geschichte:



Genau, da gehen wir jetzt rein. Zuvor haben wir uns zu einem kurzen Gebet versammelt.


Hilfestellung bei gehen, unsere Jugendlichen packen gleich an.



dann wird gesungen





und getrommelt ...


Und dann erweisen unsere Jugendlichen den "Muettern" ihren Danke und ihre Ehre.
Typische Blume fuer diesen Tag: Jasminbluete.







Einfach unter die Menschen mischen ...




Som schenkt dieser Bewohnerin ein Armbaendchen und
zaubert so ein Laecheln in das Gesicht der Bewohnerin.
Da ist Begegnung entstanden!


Was ist da los?




Was ist zwischen dem Jugendlichen und der Bewohnerin?


Spass, Lebendigkeit, Beruehrung!




Musik schafft Atmosphaere ...



und getanzt wird natuerlich auch!




Hier muessen alle einen Begriff raten, den eine Bewohnerin zu zeichnen versucht ...






Deise Bewohnerin hat ein Gebet fuer uns gesprochen und
darin alle guten Wuensche verpackt.



Riech mal! ... aber mit verschlossenen Augen ... spaeter tragen wir zusammen welche Kraueter und Gewuerze da zu riechen waren.



Noch ein letztes Lied.



Applaus, Applaus, Applaus!



Tom macht oft nicht das war er soll ... aber hier gelingt es ihm eine Beziehung zu dieser Bewohnerin aufzubauen ... toll Tom!




Da ist es keiner Wunder als am Ende einer der Bewohner sagte:
"Kommt morgen wieder!!!"