29.09.2010

Sichtweisen!

Wie sehen wir (auf) den Menschen?

Wenn ich in unsere Arbeitsbereiche komme, dann sehe ich Ordner mit den Namen "CD4" und ARVs. Zellzahlen, die sagen, wie kraeftig das Immunsystem ist. ARVs sind lebenswichtige Medikamente.

Ehrlich gesagt will ich aber zuerst den Menschen sehen und dann an zweiter oder dritter oder nachfolgender Stelle seine CD4 Zellzahl. Also will ich nicht einen Ordner mit dem Namen CD4 aufschalgen, um dann zu dem Menschen zu kommen, der hinter der Zellzahl steckt. Nein, ich will an erster Stelle den Menschen sehen. Aus dem Grund habe ich angeregt, die Ordner umzubenennen. Jetzt tragen die einzelnen Ordner jeweils die Namen unserer Bewohner und aussen ist sogar ein Bild von dem, um den es geht.

Kleinigkeiten? Ich glaube, dass aus Kleinem Grosses wachsen kann.

Und das Beste ist, dass auch die Mitarbeiter stolz sind.

27.09.2010

ANSTATT ...

Anstatt selbst einmal zu schauen - haben wir den Spezialisten gerufen.
anstatt chang sagte ich chang (/), was Elefant statt Handwerker meint,
anstatt dem richtigen Ton, war es der Falsche,
anstatt einer Muecke wurde aus der ganzen Geschichte ein Elefant,
anstatt dass das Wasser in den Abfluss fliesst, laeuft es auf unseren Boden,
anstatt dass der erste Handwerker das Problem beim ersten Mal loeste, kam er ein zweites Mal,
anstatt puenktlich, kam er natuerlich Studnen zu spaet,
anstatt dass die Sache damit erledigt war, musste ein zweiter Spezialist kommen, denn
anstatt eines trockenen Bodens, war unser Boden immer noch nass,
anstatt dass der dann das Problem beim ersten Mal geloest haette, musste der gleich dreimal kommen,
anstatt kein Problem, hatten wir danach immer noch eins,
anstatt ruhig zu bleiben, hab ich mich darueber geaergert,
anstatt vorsichtig zu sein, hab ich mir vor lauter Wut die Stirn am Abflussrohr aufgeratzt (nur ein Schrammer),
anstatt mit aller Wucht gegen die Abflussrohre zu treten, haben wir uns darunter gelegt und
ENDLICH das wahre Problem identifiziert,
anstatt anstatt kein anstatt, denn ich bin froh, dass wir die Ursache kennen und
anstatt wieder den Handwerker zu rufen, versuchen wir es jetzt erst einmal selbst,
anstatt das besser gleich selbst gemacht zu haben, haben wir viel Aerger gehabt.

Gut, dass wir NICHT ANSTATT leben, SONDERN LEBEN! Zumindest erinnert mich diese Geschichte daran, die ANSTATTS in meinem Leben moeglichst schnell aufzugeben.

23.09.2010

unverhofft - und dann folgt der naechste Schritt

Schulferien stehen an. Waehrend sich die Schuelerinnen und Schueler in diesen Tagen noch auf diverse Pruefungen vorbereiten, hab ich die Idee, mit unseren Jugendlichen einen zwei- oder dreitaegigen Ausflug zu machen. Was jeder Jugendliche halt gerne macht - sollten unsere doch auch machen koennen.

Nachdem ich die Leitenden erst einmal um ein "Ja!" zu diesem Vorhaben gebeten hatte, stellte ich die Frage nach der Finanzierung. Ausfluege sind natuerlich nicht im Budget - natuerlich!? Mein weiteres Interesse richtete sich nach einer ersten Kostenschaetzung fuer so ein Vorhaben. Die Summe, die mir vorgestellt wurde, ist entweder verschaetzt oder zeigt, dass "man" entweder nur gross oder gar nicht kann.

Ich geb mein Ziel, allein der Jugendlichen wegen, aber so schnell nicht auf. So ganz nebenbei bin ich zu einem zweiten Ziel gekommen, naemlich, dass Ausfluege nicht teuer sein muessen, um wertvoll zu sein.

Weg wird Weg im Gehen!
Wer ein Ziel hat, der soll getrost gehen.
Auf dem Weg kann man feststellen, dass man nicht allein ist und das Hilfe kommt, wenn man sie braucht.

Ein ehemaliger Mitschueler von der Sprachschule, Philippinischer Priester, hat eine Pfarrei genau dort, wo es sich lohnt, einen Ausflug hin zu machen. Er hat uns einen Platz zum Schlafen angeboten, wenn wir unsere Matten mitbringen.
Heute Morgen habe ich eine Mail bekommen, dass jemand 100 Euro an unsere Missionsprokur geschickt hat. Auf der Ueberweisung steht "Kinder in Thailand" und mein Name! Super, jetzt haben wir schon das Geld fuer den Diesel. DANKE!

Ich glaube, ich gehe einfach weiter auf unser Ziel zu, denn
Weg wir Weg im Gehen!

Auf!

22.09.2010

Tagesrueckblick

1. Drei Hausbesuche. Der Juengste, der heute auf unserer Besuchsliste stand, ist vier Monate alt. Er hat erst einmal seine Harnblase entleert, als ich ihn auf dem Arm hatte und wir haben gelacht.
2. Im Auto habe ich gute Moeglichkeiten mit unseren Mitarbeitern zu sprechen. "Ach, so geht das bei euch Ordensleuten ...."
3. Einer unserer Langzeitpatienten hat sein Beratungsgespraech ueberlebt! Ebenso grossartig ist die Tatsache, dass es stattgefunden hat.
4. Es entsteht gerade der erste Monatsplan mit Aktivitaeten fuer unsere Bewohner.
5. Wir haben uns heute 30 Minuten miteinander bewegt (Bewohner und Begleiter) ...

Es bewegt sich was und das ist bewegend!
Einfach: DANKE, guter Gott, das Du mittendrin steckst!

das veraendert alles

Gott hoeren ...




Gott steckt in mir ... H a l L E L U J A!

In der letzten Woche hat mir mein Geistlicher Begleiter diesen Gedanken wieder einmal sehr bewusst gemacht und heute begegnet mir dieser Clip, den ich einfach mit euch teilen muss.

Manchmal fragt man sich, wo steckt er nur, mein Gott ... und da steckt er in mir drin,
ganz nah und wartet nur darauf, endlich entdeckt und freigelegt zu werden ...
ich muss ihn in mir selbst entdecken und erkennen, dass wir unter einer Decke stecken.

21.09.2010

Ich war im Gefaengnis und ihr seid zu mir gekommen. (Mt 25, 36)

Huete habe ich eine Englischklasse mit 30 Schuelern gehabt. Wir haben zwei Stunden miteinander Englisch gelernt und viel miteinander gelacht.

Waere ich beim Eintritt nicht total gefilzt worden, haette ich nicht meinen Geldbeutel und mein Handy abgeben muessen und waere nicht mit einer Deckenkamera ein Bild von mir gemacht worden, bevor die eiserne Tuer aufgeschoben wurde ... dann waer es wie ein Englischunterricht an jedem anderen Ort gewesen.

Es fing alles damit an, dass wir vor vier Wochen am Gefaengnis von Nong Bua Lamphu vorbeifuhren und auf einmal der Gedanke in mir aufkam, dass ich die Gefangenen besuchen moechte. Nachdem ich erst einmal einen Grund zum Hineingehen hatte, naemlich Sprachunterricht anzubieten, oeffneten sich die Tueren ganz schnell.

Nun faengt ein neues Projekt "Sprachunterricht fuer Gefangene" an. Dienstags habe ich 30 Schueler und donnerstags 20 Schuelerinnen. Es ist zunaechst einmal auf Probe fuer einen Monat und dann sehen wir weiter. Fuer heute hat es mir auf jeden Fall viel Spass gemacht und die zwei Stunden sind nur so verflogen.

Waere ich beim Rausgehen nicht an einer Gruppe Gefangener vorbeigekommen, die jeweils mit einem Parnter an den Fuessen zusammengebunden waren und waere da nicht das Geraeusch der uber den Asphalt schleifenden Eisenketten gewesen ... es waere wie ein Unterricht an jedem anderen Ort gewesen.

Zum Glueck kamen meine Schueler ohne diese Ausstattung zum Unterricht.

20.09.2010

Das zerreisst mein Herz ...

Unseren Jugendlichen habe ich Tischgebete gebracht (uebrigens haben sie buddhistische Herkunft). Einer von ihnen wurde nach dem Abendessen aufgefordert, dass Gebet zu lesen. Sein Problem ist, dass er wirklich ganz schlecht lesen kann. Als dann alle auf ihn schauten, hat er mir voll Leid getan! Nach dem Essen haben wir zu zweit noch einmal gemeinsam ne Runde Lesen geuebt. Kein Wunder, dass er ewig fuer die Hausaufgaben braucht, er kennt ja kaum die Buchstaben. Was soll man auch erwarten, wenn der Junge keine Schule besuchen durfte, bevor er zu uns kam...
Nun, es gibt viel zu tun, lernen wir gemeinsam! Ich lese ja nun auch nicht gerade fliessend.

Sklaventreiber?

Indem ich heute Morgen erst einmal jeden unserer Patienten ans Arbeiten brachte, hab ich mich am Montagmorgen schon gleich richtig beliebt gemacht. Waehrend ich noch erklaerte, dass man auch putzen kann, wenn man nur eine Hand benutzen kann und dabei selbst auf der Leiter stand um die Deckenventilatoren zu putzen, etwas, was ich uebrigens ueberhaupt nicht mag, hoerte ich schon das Stoehnen von jenem, der fuer die Gartenarbeit eingeteilt war.

Es ging darum, alte Pflazen aus einem Beet zu reissen, neue Erde einzufuellen und neuen Pflanzen ein neues Zuhause zu geben. Das Beet ist ca 5 m lang und 60 cm breit.
Das Stoehnen war mit dem Herausreissen der alten Pflanzen verbunden, was allerdings recht schnell getan war. Es wurde dann was Erde auf die neu zu bepflanzende Stelle geschmissen und 12 Pflanzen in eine 60 cm lange Reihe in die Erde gequetscht.

Als ich dann fragte, wie weit er mit den Planzen kommen koenne, wenn er weiterhin 12 in einer Reihe pflanzt, wurde ich nur bloed angeschaut. Als ich fragte, wieviel Saecke Blumenerde wir haetten, musste er erst einmal zaehlen gehen. Als ich dann auch noch forderte, dass man die Wurzeln der alten Pflanzen aus dem Erdreich ziehen und die Steine aus dem Beet holen solle, befuerchtete ich eine Explosion meines Gegenuebers.

Ich hab mich dann ans Herausreissen der Wurzeln gemacht und die Saecke mit der Blumenerde entlang der 5 m legen lassen. Nachdem sie gleichmaessig verteilt war, wurden 5 Pflanzen in einer Reihe auf 60 cm gepflanzt ... als die Arbeit dann getan war, war mein Gegenueber nicht geplatzt, sondern maechtig stolz auf seine Arbeit und ich froh mit unseren neuen Pflanzen.

In meiner Tagesrueckschau sehe ich, dass die heutige Erfahrung sehr symbolisch fuer das Leben dieses Patienten ist. An etwas dranbleiben ist ganz schwierig und erst einmal die Basis fuer was zu legen, auch dafuer fehlt ihm total das Verstaendnis. Wenn was Gutes da ist, dann wird es einfach konsumiert (12 Pflaenzlein in einer Reihe) und was dann ist, wenn das Gute dann aufgebraucht und leer ist, darueber macht man sich wohl besser nicht zu frueh schon Gedanken (12 Pflaenzlein in einer Reihe und was ist, wenn nach drei Metern keine Setzlinge mehr da sind?).

Heute waren es Blumen im Blumenbeet, ich hoffe, dass es in Zukunft die Lebenswirklichkeit vor unserer Haustuer ist, auf die unser Tagesheld stolz sein kann!

Thang hat mich mir geschenkt ;-))




Thank you, THANG!!!

Very creative!

Thang is a funny guy who always has a smile in his face and does a lot of funny and crazy things ...
recently he used my facebook and did invite friends for me - while having dinner together, he asked whether I was already friend with this and that person on facebook ... later on I understood why he asked these strange questions ...


17.09.2010

die Geschichte des Tages ...

Heute Nachmittag kam eine Mitarbeiterin und sagte, dass eine unserer Bewohnerinnen glaubt schwanger zu sein. Gut, dann kaufen wir einen Schwangerschaftstest und fahren los. Waehrend ich noch einen Parkplatz suchte, kaufte die Mitarbeiterin schon den Schwangerschaftstest. Ich bin dann noch in die Apotheke, weil ich eine Salbe gegen Mueckenstiche (hoffentlich nicht wieder Floehe) brauchte. Als wir meine Haut inspizierten, wanderten die Augen der Frau hinter der Theke zwischen unserer Mitarbeiterin und mir hin und her. Dann sagte sie: "Ah, ihr seid miteinander gekommen." - Pause- "Auslaender, gell?" ... Ich wollte schon sagen, dass ich ein Affe sei, doch unsere Mitarbeiterin war schneller. Sie sagte, dass ich ein Ordensbruder sei und darauf war dann wirklich Stille. Im Auto haben wir realisert, dass zwischen uns in der Einkaufstuete der Schwangerschaftstest war ... na ja, soll doch jeder denken, was er will!

Wir haben jedenfalls herzlich gelacht! "Auslaender?", als ob man das nicht sehen wuerde ... und dann noch einer, der die gescheite Frage versteht. hehe

16.09.2010

Himmlisch!

Bruder, wie ist das eigentlich mit dem Himmel?
Das fragte mich heute ein ehemaliger Patient.

Glaubst Du, dass der thailaendische Himmel sich sehr von dem Himmel der Farang (Auslaender) unterscheidet?
Warum fragst du das?
Nun, ich dachte, wenn ich eine Chance haette in den Himmel der Farang zu kommen, dann wuerde ich ja gar nichts verstehen, denn dort wird ja sicher nur Englisch gesprochen.

Die Vorstellung von einem gemeinsamen Himmel und einer Sprache, die alle verstehen, hat ihm gut gefallen. Und ich habe gelernt, warum hier jeder Englisch lernen will!


Koestlich!
Jeden Tag kommen fuenf Kinder zu uns, um intensiver gefoerdert zu werden. Oft spielen sie nach dem Unterricht noch unter der Christusstatue am Eingang unserer Kirche. Maem, die Lehrerin, sagte, dass Jesus am Kreuz gestorben ist - keine Ahnung, wie wir darauf kamen, es war am Fest der Kreuzerhoehung. Darauf sagte ein kleiner Knirps so trocken wie man es nur sagen kann: 'Ach, der Jesus ist am Kreuz gestorben, das ist ja interessant.' Ich wuerde zu gerne wissen, welche Vorstellung dazu in seinem Kopf steckt.

15.09.2010

und es bewegt sich doch was ...

Ein weiterer Einblick in unser Tagesgeschaeft;

Nachdem ich am Vormittag noch verdauen musste, dass ein Beratungsgespraech unangenehm fuer einen Bewohner sei und dass wir deshalb besser nicht beraten wuerden,.. kehrte meine Wut ueber solche Aussagen und unsere Arbeitsweise heute doch noch einmal in Stolz um, als vier Mitarbeiter unserer Jugendhilfeeinrichtung (Haus Mutter Maria) heute Nachmittag "ihren" Masterplan praesentierten. In der letzten Teamsitzung stellte ich Ziele vor, die wir mit unseren Bewohnern erreichen sollten, quasi als Arbeitsgrundlage. Die Vier haben einen Plan entwickelt und sich zu den einzlenen Zielen Aktivitaeten ausgedacht sowie eine Tagesstruktur entworfen. Wow, ich bin so stolz auf ihre Arbeit! Auch darauf, dass sie meine Frage "Was hat euch diese Arbeit gebracht?" positiv beantwortet haben. Masterplaene sind nur gut, wenn sie in die Praxis kommen, aber ich bin ganz zuversichtlich, dass damit gearbeitet wird. Irgendwie geht ja doch was weiter!

Auch im Hospiz. Die Sache mit dem Beratungsgespraech war sicher nur ein kleiner Ausrutscher oder ein Rueckfall in die eigene Comfort zone. Ich nehme wahr, dass auch hier die Mitarbeiterinnen anfangen, sich Gedanken zu machen und sie lassen mich immer wieder hoeren, was ich gerne hoeren will ... Das heisst zumindest, dass sie mich verstehen.

Natuerlich bin ich bisweilen unbequem und fordere, aber damit kann ich leben - vielleicht ist das genau meine Mission.

14.09.2010

Ein Einblick in das Tagesgeschehen


Heute standen mal wieder Hausbesuche an. Chay, der lange in unserem Hospiz gelebt hat, ist nun wieder bei seiner Familie.


Haare schneiden.

Ausruestung fuer Nagelpflege, Haarpflege und sonstiges.


Was wird da gerade von unserer Mitarbeiterin gereinigt?


Genau, das Patientenbett!
Der Ort, an dem Chay seinen Tag und seine Nacht verbringt ...




Dank einer Gehhilfe WIEDER mobil!



Chay kann mit der Gehhilfe selbstaendig gehen, auch wenn es im Gelaende nicht so einfach ist. Seine Familie bringt das Geld nicht zusammen. Da ich von einigen Freunden und Verwandten etwas Geld bekommen habe, kann ich an solchen Stellen Unterstuetzung leisten. DANKE von ganzem Herzen an dieser Stelle!

13.09.2010

schnipp schnapp - eine Katechese ...

Eine Besucherin aus Bangkok erzaehlt unseren Jugendlichen eine kleine Geschichte. Zwei Menschen machen sich auf den Weg und wollen in den Himmel. Auf dem Weg tauschen sie sich ueber ihr Leben aus.

Ein Blatt Papier wird gefaltet und an zwei Stellen abgechnitten -

Spannung steigt ...

interessierte Zuschauer




Aus den Papierteilen entfaltet sie ein Kreuz!


Das Kreuz ist die Tuer zum Himmel -
so lautet die Botschaft!



und mit den restlichem Papier schreibt sie das Wort



Hoelle
(uebrigens kann man es mit diesen Papierteilen
auch in Thai schreiben ...)
und hat natuerlich die passende Geschichte dazu.


sprachlos ...







09.09.2010

Sich anziehen lassen ...


In der Kapelle der Kamillianer.

Ich mag diese Kreuzdarstellungen, in der Jesus uns seine Hand entgegenstreckt.
Heute Abend hat mir unser Gast, der sich fuer das Leben der Steyler Missioanre interessiert, gesagt, dass er am liebsten gleich bei uns bleiben wuerde, denn er fuehlt sich bei uns so wohl, dass er gar nicht heimfahren wolle. Nun, wenn er seine Hand in die Hand Jesu legen will und IHM nachfolgen will, dann koennten wir vielleicht Weggefaehrten werden ...

Einmal Bangkok und zurueck!


Fliegen ist eindeutig angenehmer, als eine Nachtfahrt mit dem Bus.


Ich durfte an einer HIV/AIDS Konferenz einer Katholsichen Arbeitsgruppe (unter der Bischofskonferenz) teilnehmen. Obwohl ich laengst nicht alles verstanden habe, habe ich doch gute Impulse mitbekommen, die mich in meinem Denken und Handeln bestaetigen. Die Tagung fand im Pastoralcenter der Kamillianer statt und einmal mehr habe ich die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der Kamillianer genossen. Beeindruckt bin ich vorallem von dem Engagement der Kamillianer fuer Menschen mit Behinderungen, die in unserer Gesellschaft leider viel zu kurz kommen. Kinder, teilweise mehrfach behindert und mitunter HIV+, bekommen eine individuelle Foerderung und, was wohl am wichtigsten ist, Zuwendung! Ich waer gern dort geblieben, denn die Kids haben mich alle mit einem breiten Strahlen im Gesicht begruesst und mich beeindruckt mit dem, was sie koennen. Ich hab zum ersten Mal gesehen, wie man in Blindenschrift schreibt.


TeilnehmerInnen der Konferenz

Ich war aber auch froh, unsere Jugendlichen hier wieder zu sehen. Als ich mit zwei Jugens um 19.30 Uhr zu unserem Postfach fuhr, war zwar nicht das drin, was ich erwartete und dennoch gab es Uberraschungen. Ich war naemlich ueberrascht, dass die Postbeamten mich kennen, denn als sie mich kommen sahen, ist gleich einer aufgesprungen und hat mir ein Paeckchen geholt, das nicht in unser Postfach passte. Ich haette 10 THB zahlen muessen, die ich allerdings nicht hatte - natuerlich ist das hier kein Problem, denn morgen komm ich eh wieder. Die Postbeamten sassen nach Feierabend noch bei einem guten Troepfchen zusammen und als ich fragte, was es zu Feiern gibt, haben sie mir gleich ein volles Glas mit irgendeinem Fusel entgegengestreckt. Dann meinter aber einer, dass ich ja ein Nakbuat sei, einer der religioes lebt und dass ich deshalb nicht trinken duerfe. In dem Fall hab ich das gerne so stehen lassen und mich gefreut, wieder hier in meiner kleinen Welt angekommen zu sein, die voller Leben und Uberraschungen ist.
Im Paket waren natuerlich auch Uberraschungen: ein Sonnenblumenvollkornbrot und jene Sachen, die auch Erwachsene gluecklich machen. DANKE fuer die suessen Gruesse aus Deutschland!!!

06.09.2010

und wieder - was wohl?

Na klar, ein FEST!
Feste Feiern kann man bei uns lernen und wir feiern wie es kommt. Eigentlich kommt der 135. Geburtstag der Gesellschaft des Goettlichen Wortes erst noch, aber ... Truc kam heute aus Bangkok und konnte so bei uns sein und ich fliege morgen nach Bangkok und koennte dann am 08.09. auch nicht da sein ... also, wir haben HEUTE gefeiert! Wichtig ist doch, dass man feiert!

Natuerlich selbstgemacht!


Ein Grund zum Feiern ist auch, dass wir in diesen Tagen einen besonderen Gast bei uns haben. Es ist der erste Thai, der sich fuer unser Leben als Steyler Missionare interessiert und der mehr wissen moechte. Wir wissen gar nicht, wie das mit einem Postulanten gehen wuerde, aber es wird schon einen Grund haben, dass er bei uns ist und dieser GRUND wird auch den Weg zeigen - ihm und uns.

Wieder einmal ein besonderer Festtag ...


Es war der Tag, an dem Sakramente gespendet wurden. Am beeindrueckendsten waren die lebendigen Zeugnisse von Som und Jam. Som feierte Taufe, Firmung und Erstkommunion, wohingegen Jam nur das Sakrament der Firmung gespendet wurde. Ich fand total schoen, dass ich sein Firmpate sein durfte.

04.09.2010

Und wie ist das bei dir mit dem Sex?

Unsere Mitareiter vom Haus Mutter Maria haben angefangen, je ein oder zwei Themenabende in der Woche zu gestalten. Zum Beispiel geht es um die CD4 Zahl der einzelnen, die Auskunft darueber gibt, wie gut die Abwehr des eigenen Koerpers ist. Die CD4 Zahl ist unter anderem auch ein Kriterium bei der Frage, ob ein Patient mit der ARV-Therapie beginnen soll. Es ist gut, wenn sie voneinander wissen und lernen, was sie fuer sich und ihre eigene Gesundheit tun koennen. Ich erlebe, dass unsere Jugendlichen immer mehr beginnen, sehr bewusst mit ihrer HIV-Infektion umzugehen.

Auch so was gehort dazu:
Es gibt drei Positionen, bitte entscheide dich fuer eine. 1. Sex ist kein Thema fuer mich, ich lebe lieber fuer mich alleine. 2. Sex ja, aber nur mit einem festen Lebenspartner, denn Treue ist fuer mich ganz wichtig. 3. Sex ja, mit wem auch immer. Ob Frau mit Frau, Mann mit Mann oder Frau mit Mann, das ist ganz egal. Nachdem sich die Jugendlichen positioniert hatten (uebrigens, alle unsere Jungs positionierten sich fuer Treue und einen festen Lebenspartner), wurden sie herausgefordert und mussten ihre Positionen begruenden. Spannend! Und wann sagst du, dass du HIV positiv bist? Was machst du, wenn dein Geschlechtspartner kein Kondom will? ...

Es sind schwierige Fragen - und doch sind es wichtige Fragen, die unsere Jugendlichen auf einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer HIV-Infektion vorbereiten.

Beten?

Warum eigentlich nicht! Danke sagen, dafuer, dass man was zum Essen hat und um Segen bitten. Mit diesen Worten lud ich vor einigen Tagen unsere Patieten zum Tischgebet ein. Ein fuer mich wichtiger Nebeneffekt ist, dass nach dem Gebet alle gleichzeitig zu essen beginnen und nicht derjenige zuerst, der als erster einen Teller vor sich hat. So war es an zwei Tagen und dann war ich zu den Essenszeiten immer unterwegs. Natuerlich glaubte ich, dass damit auch das Beten wieder ein schnelles Ende gefunden hatte. Als ich heute wieder zur Essenszeit da war und zu einem Mitarbeiter sagte, dass wir wieder vor dem Essen beten wuerden sagte dieser: Bruder, wir beten jetzt jeden Tag! Und es war ein gewisser Stolz in seiner Stimme zu hoeren ... keine Ahnung aber der nur drin war, um mich selbst stolz zu machen. Wie auch immer, ich staunte nicht schlecht, als ich im Buero dann die Stimme unseres wiedergefundenen Sohnes hoerte, der das Tischgebet vorbetete und alle Patienten nachsprchen liess. Super Idee!
Wiedergefundener Sohn? Der Ausreisser ist wieder zurueck, ja. Ziemlich runtergekommen allerdings, aber er bringt mit seinen 15 Jahren Leben in die Bude. Mitllerweile waren wir mit ihm im Krankenhaus, wo er eine chirurgische Wundbehandlung erhielt (Details lasse ich aus) und er hat er auch wieder angefangen ARVs zu nehmen, Medikamente an denen sein Leben haengt. Eindringlich versuchen wir alle ihm klar zu machen, wie er diese Medikamente einnehmen muss.

02.09.2010

Sein rechter, rechter Platz war leer...


So ein Motiv hat Seltenheitswert! Hier beim Festakt fuer Mutter Teresas Geburtstag.

01.09.2010

Hast Du schon mal "nur" ein Teil eines Bildes gemalt?

Unsere Jugendlichen hatten die Aufgabe, eine kleines Bild zu vergroessern. Dabei war jeder gefordert, denn jeder einzelne musste ein Teil des Gesamtbildes malen. Als die einzelnen Teile dann zusammen gefuehrt wurden, war das Ergebnis bisweilen Grund zum Lachen!




Deiser Fisch soll in GROSS auf ein anderes Blatt ...

malen


ueberlegen ... Strategie entwicklen ...



GELUNGEN!
(Die Gruppenprozesse waren SEHR unterschiedlich und
spannend zu beoachten!)



Spass hatten wir auch mit anderen Aktionen!



So sehen unsere Sonntage gewoehnlich aus - aussergewoehnlich!

Eigentlich ...

tun wir ja nichts anderes als SAEEN und es ist toll zu sehen, dass hier und da was zum Bluehen kommt!





Danke, lieber Gott!