04.09.2010

Beten?

Warum eigentlich nicht! Danke sagen, dafuer, dass man was zum Essen hat und um Segen bitten. Mit diesen Worten lud ich vor einigen Tagen unsere Patieten zum Tischgebet ein. Ein fuer mich wichtiger Nebeneffekt ist, dass nach dem Gebet alle gleichzeitig zu essen beginnen und nicht derjenige zuerst, der als erster einen Teller vor sich hat. So war es an zwei Tagen und dann war ich zu den Essenszeiten immer unterwegs. Natuerlich glaubte ich, dass damit auch das Beten wieder ein schnelles Ende gefunden hatte. Als ich heute wieder zur Essenszeit da war und zu einem Mitarbeiter sagte, dass wir wieder vor dem Essen beten wuerden sagte dieser: Bruder, wir beten jetzt jeden Tag! Und es war ein gewisser Stolz in seiner Stimme zu hoeren ... keine Ahnung aber der nur drin war, um mich selbst stolz zu machen. Wie auch immer, ich staunte nicht schlecht, als ich im Buero dann die Stimme unseres wiedergefundenen Sohnes hoerte, der das Tischgebet vorbetete und alle Patienten nachsprchen liess. Super Idee!
Wiedergefundener Sohn? Der Ausreisser ist wieder zurueck, ja. Ziemlich runtergekommen allerdings, aber er bringt mit seinen 15 Jahren Leben in die Bude. Mitllerweile waren wir mit ihm im Krankenhaus, wo er eine chirurgische Wundbehandlung erhielt (Details lasse ich aus) und er hat er auch wieder angefangen ARVs zu nehmen, Medikamente an denen sein Leben haengt. Eindringlich versuchen wir alle ihm klar zu machen, wie er diese Medikamente einnehmen muss.