14.02.2010

Begegnungen

Das Social Center wird von den Kamillianern geführt, eine katholische Ordengemeinschaft, in Italien gegründet. So gibt es natülich hier nicht nur vier Kamillianer, sondern auch eine Kapelle.
Vor der Palliativstation gibt es einen Hausaltar mit einer kleinen Buddha-Statue. Heute ist mir aufgefallen, dass sich der Tabernakel in der Kapelle und dieser Hausaltar 'ansehen' können. Auch wenn die Verbindungslinie durch ein Haus, den Speisesaal geht. Der Speisesaal hat zwei breite Türen, eben zur Kapelสe und zur Palliativstation hin, der Buddhastatue. Ist das nicht ein phantastisches Bild? Zwei Religionen stehen in einem gewissen Abstand zueinander und 'schauen sich an' und die Menschen beider Religionen treffen sich im Speisesaal und teilen das Leben! Zufall? Schön, dass es mir aufgefallen ist!

Heute hat mich einer dre Patienten (30 Jahre alt) gefragt, ob ich an Christus glauben würde. 'Ja.' 'Ich bin Buddhist' sagte er dann. 'Das ist auch sehr wertvoll, der Buddhismus lehrt viel Gutes' war meine Antwort. Dann nahm er meine Hand und sagte mit einem Strahlen: 'Schön, dass ich dich kennenlerne.' Dass ich jeden Tag für ihn bete, das hat ihn gefreut. Mich hat gefreut, dass er sagte, dass er sich jedes Mal gut fühle, wenn ich zu ihm käme und dass er dann 'entspannen' könne. Toll, dass er das sagte!

Seine Bettnachbarin, Frauen und Männer sind nicht voneinander getrennt, kann nicht sprechen. Sie kommuniziert unter anderem mit uns, indem sie Texte mit ihrem Handy schreibt. So fragte sie: Kann der Bruder Bernd nicht noch einen Monat länger bei uns bleiben?

Was ich damit sagen will? Ich bin an einem Ort, an dem ich mich sehr beschenkt fühle.

Noch eine letzte Geschichte von heute, mal wieder eine Geschichte mit den Kindern. Eine Patientin wollte mir mir sprechen und es war so, dass sie sehr traurig war und weinte. Dann sind zwei der Kinder gekommen, unter anderem die Kleine, die erst diese Woche ankam. Sie waren einfach da, haben Fragen gestellt, haben gezeigt, was sie eingekauft hatten und die Patientin hat über dem vergessen, dass sie sich des Lebens müde fühlt. Sie hat dann den Kindern das geschenkt, was die Kinder ihr geschenkt hatten: Aufmerksamkeit!

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter euch!