15.01.2011

Was ist das Beste?

Auch das ist eine Geschichte dieser Tage:



















Wieder einmal ermoeglichten wir unserer Patientin ihre Tochter in der Nachbarprovinz zu besuchen. Manch einer mag denken, dass das doch eh selbstverstaendlich sein muss, doch solche Touren muessen selbstverstaendlich auch finanziert werden. Schoen, dass wir Dank der Hilfe anderer solche Begegnungen ermoeglichen koennen!!!
Seitdem die Mutter des Kindes mit uns lebt, lebt die Tochter in einem Maedchenheim in Udon Thani - zusammen mit ca. 250 anderen Maedchen.

Die Begegnungen zwischen Mutter und Tochter bewegen mich. Das Wiedersehen wird mit heftigen Traenen eingeleitet. Beide sind unfaehig ein Wort zu finden. ... Einfach einander in den Armen liegen, miteinander weinen ... in einem Grossraumbuero.

Recht wortlos erlebe ich auch die Zeit bis zum Abschied.
Ich lasse bisweilen beide alleine miteinander und halte Abstand, beobachte aus der Ferne, wie froh eine Mutter ist, in der Naehe ihrer Tochter zu sein ... bis sie sagt: Bruder, ich will hier bleiben! Natuerlich ist in einem Maedchenheim kein Platz fuer eine Mutter und in einem Hospiz kein Platz fuer ein neunjaehriges Maedchen.
Wahrend ich darueber nachdenke, wie die Zukunft fuer beide aussehen kann, beobachte ich auch, wie ausgelassen dass Maedchen mit den anderen Kindern spielt und ihre Sprache wiederfindet. Der Abschied kommt. Erneute Sprachlosigkeit, erneute Traenen ... Trennung!

Was ist das Beste? Soll das Kind an diesem Ort bleiben, getrennt von der Mutter aufwachsen, die alleine nicht fuer das Kind sorgen kann, die ihr Kind aber ueber alles liebt ... Gibt es einen Ort, an dem beide miteinander leben koennen, langfristig ... Ein Ort, wo die Mutter endlich ankommen kann, damit sie endlich mit der Therapie anfangen kann ...

Vielleicht gibt es einen Platz. Die Schwestern vom Guten Hirten bieten beschuetzte Wohn- und Arbeitsraueme. Ist das das Beste?

Was ist das Beste?