21.01.2011

Was am Ende bleibt ...


In den letzten Tagen haben wir oft gemeinsam auf diese Bilder geschaut. Sie zeugen von besseren Tagen. Eine Erinnerung, die Kaew - einem 26-jaehrigen Patienten - gut tat. Wie schon du auf diesem Bild aussiehst... und dann haben wir uns gewuenscht, dass soclhe Tage wieder kommen koennten.

Die Realitaet ist anders! Der HIVirus hat sich breit gemacht und Kaews Koerper hat mit 28 kg Koerpergewicht nichts mehr dagegenzusetzen. Am Ende ging es schnell.



Im Sterben gab eine unserer Mitarbeiterinnen Kaew Geld in die Hand und sagte, dass er das fuer seine Reise gebrauchen koenne - eine schone Geste, auch wenn ich glaube, dass die letzte Reise mit Geld nicht zu bezahlen ist.



Als das Sterben vorueber war, hat die Mitarbeiterin sich entschuldigt und dem Toten erklaert, dass sie sein Reisegeld den Moenchen im Tempel geben werde.
Ich habe alle anderen Patienten eingeladen, an das Bett des Toten zu kommen und ein Weihrauchstaebchen zu entzuenden. Mir war es ein Anliegen, den Tod nicht hinter einer verschlossenen Tuer zu regeln.
Es hat uns eine gute Zeit gekostet, bis wir die sechs Bretter des Sarges zusammen genagelt hatten. Mittlerweile waren alle Weihrauchstaebchen abgebrannt, was zuvor noch eine Sorge von Pad war, denn man duerfe einen Leichnam nicht eher zum Tempel bringen, bis dass auch das letzte Weihrauchsteabchen ganz abgebrannt sei. Es folgte dann noch die Sorge eines anderen Mitarbeiters, ob die Fuesse oder der Kopf vornweg getragen werde ...
So brachten wir dann den Koerper von Kaew zum Verbrennen in den Tempel. Das war es ...
Die Fmailie von Kaew kommt vielleicht irgendwann einmal um seine Asche zu holen - Verlass scheint aber nicht zu sein, denn zu Lebzeiten hatten sie Kaew auch verlassen.
Natuerlich stellte ich auf dem Weg zum Tempel mal wieder - und wie so oft - meine Lieblingsfrage: Warum? Warum gehen wir ausgerechent zu diesem Tempel, wo es doch noch unzaehlige andereTempel in Nong Bua Lamphu gibt? "Weil die dort so was akzeptieren." Es ist wohl gar nicht so einfach einen Ort zu finden, an dem ein an Aids gestorbener Patient verbrannt wird.


Kaew, ruhe in Frieden!