04.08.2011

just daily life - aber es ist oft zum schmunzeln

Zwei unserer Bewohner kommen seit einigen Tagen, schauen verwundert durch das Fenster und scheinen sich zu fragen, was ich tagelang vor dem Computer mache statt bei ihnen zu sein. Ich versuche mich an einem Artikel ueber HIV/AIDS und die Kirche in Thailand – schwere Geburt! Froh bin ich ueber die Hilfe, die mir fuer die Korrektur zugesagt wurde und ueber Momente, in denen ich halt doch statt in den Bildschirm in das Gesicht eines Menschen blicken kann. Mal wieder eine kleine Anekdote: Einer unserer Jungs, 16 Jahre, der nicht lesen und nicht schreiben kann, bat seine Mitschueler einen Liebesbrief fuer eines unserer Maedels zu schreiben, deren Namen ich schon vermehrt aus seinem Mund hoerte und auf der Bettwaesche und den Unterarmen des Jungen las. Die Verehrte allerdings hat kein Interesse und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie vertraute Brief und Inhalt einem Mitarbeiter an, der sich auch schon eine Antwort parat gelegt hatte. Es darum sollte gehen, dass sie nur einen Jungen wolle der lesen koenne und der Mitarbeiter erhoffte sich, dass das die Lernmotivation steigern koenne. An dieser Stelle kam ich dann ins Spiel und sagte, dass er es besser bleiben lasse und das die Wahrheit immer noch am besten ist! Wie es der Zufall will, kamen beide – der Junge und der Mitarbeite in Buero und ich sollte dann die Liebesgeschicht in die Hand nehmen. „Schau, ich finde es lieb, dass Du einen Brief schreiben willst, das ist romantisch. Ich finde auch toll, dass Du mit 16 Jahren Interesse hast, eine Freundin zu haben ... besser ist aber, Briefe selbst zu schreiben und besser ist es, eine Freundin zu haben mit der Du nicht eh im gleichen Haus wohnst – das bringt am Ende nur Aerger. Und sei sensibel beim naechsten Mal und frag dich, wie die Angehimmelte wohl darueber denkt. Und jetzt raus hier - hilf das Auto ausladen ...“ und ich blickte wieder in meinen Bildschirm – aber mit dieses Mal mit einem Laecheln!