15.10.2010

ueber was zu schreiben, was man nicht einordnen kann

ist gar nicht so leicht. Da ich aber gerade so voll von dem bin, was ich nicht einordnen kann, lass ich Euch einfach mal wieder an meinem Alltag teilhaben, in dem ich Euch erzaehle, was so lost ist.

Letzte Woche wachte ich nachts um 3.00 Uhr auf und hoerte sehr merkwuerdige Gerauesche. Ich fand es wirklich unheimlich und betete! Mir kam unserer Gaertner in den Sinn, der zwei Tage zuvor gestorben war. Am folgenden Tag unterhielt ich mich mit einer der Schwestern. Irgendwie kam es dazu, dass ich von meiner Erfahrung erzaehlte und sie sagte, dass sie genau um dieselbe Zeit aufwachte, auch was seltsames hoerte und ebenfalls das Beten anfing. Einer der Jungs, er hat eine geistige Behinderung, konnte in jener Nacht auch kam schlafen und war im Gegensatz zu sonst voellig unruhig. Der Gaertner hat viel Zeit mit ihm verbracht und der Junge soll immer wieder gesagt haben: Er kommt, kommt, kommt, kommt!

In den folgenden Naechten hab ich dann im Haus unserer Jugendlichen geschlafen, was ich immer am Wochenende tue. Als aber Anthony fuer drei Naechte weg war und ich alleine hier in der Kirche und im Pfarrhaus sein musste, beschloss weiterhin dort zu schlafen, denn
60 % wegen der Geselligkeit und des gemeinsamen Essen und
40 % weil ich einfach nicht alleine hier sein wollte, nennen wir es Unbehagen!

Seit zwei Naechten schlafe ich wieder in meinem Zimmer und schlafe gut. Die Schwester sagte mir heute, dass sie immer noch aufwachen wuerde und dass es wie in der besagten Nacht sei. Sie wirkt wirklich besorgt und fragte, ob der Gaertner vielleicht was Wichtiges irgendwo bei uns haette oder ob ihm noch Geld zustehe oder ...
Einer unserer Patienten sagte, dass er den Gaertner nach dessen Tod gesehen habe und so kommt es zu keiner Ruhe.
Peepo, unser neuer Mitbewohner, ist jetzt erst einmal aus seinem Zimmer ausgezogen und wird diese Nacht in unserem Wohnzimmer verbringen. Als er vor einigen Wochen in meinem Zimmer schlief (ich war mal wieder in meinem anderen Zimmer bei den Jugendlichen), hatte er einen Traum, dass Geister in meinem Zimmer ein und ausgingen und dass es hinter unserem Haus nur so vor Geistern wimmeln wuerde. Tone, ein Mitarbeiter, ist ebenso ueberzeugt davon. Ein Geist soll an Tueren klopfen und als Anthony im letzten Jahr auf Heimaturlaub in den USA war, hat Tone es vorgezogen, im Buerogebauede zu schlafen und nicht in seinem Zimmer!
Tom, der jetzt in unserem Garten arbeitet, sagte heute zu mir, dass der alte Gaertner rumgeistere, weil ich nicht zu seiner "Sendungsfeier"(in den Himmel senden) gegangen sei.
Das sind die Geschichten der letzten Tage und als ich heute Abend um 20.00 Uhr noch einmal nach einem neuen Patienten schauen ging, sah ich einen Mitarbeiter die Geister vor einem Bananenbaum beschwoeren. Er bat mich, nichts davon dem Pfarrer zu sagen, denn der wolle solche Zeremonien ja nicht. Aber, sagte er, Bruder, der Bananenbaum hinter deinem Zimmer, hat mir schon zweimal die richtigen Zahlen fuer die Lotterie gegeben .... zu dumm, dass ich da nicht mehr hin darf! Er benutzte 5 Paar Zweige und zwei Kerzen und ... ich bin gespannt, ob die Zahlen morgen fuer einen Gewinn sorgen.

Zwei sehr unterschiedliche Geschichten! Ich frage mich, ob ich schon langsam wie ein Thai bin (fuer die Geister was ganz REALES zu sein scheinen) und Geister mich nicht schlafen lassen ...
Was immer es ist ... es geistert ganz schoen was hier rum!!!