Was war?
Heute Morgen habe ich eine Patientin nach Udon gebracht. Seit Mani, so heisst die Patientin, bei uns ist, hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer siebenjaehrigen Tochter. Mein erklaertes Ziel ist es, dass unsere Patienten so gut wie moeglich Kontakte mit ihren Familien halten, also haben wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht.
Es war eine traenenreiche Begegnung zwischen Mutter und Kind! Mani war total aufgeregt und hat auf der Fahrt schon geweint. Ihre Tochter wollte erst gar nicht mehr aufhoeren zu weinen, bis ich dann vorgeschlagen habe, dass die Kleine ihrer Mama mal zeigen koenne, wo sie jetzt gerade wohnt.
Irgendwie beruehrt mich die Begegnung der Beiden noch. Obwohl die Mutter kaum in der Lage ist, "vernuenftig" ... mit ihrer Tochter zu sprechen, was auch der Grund war, dass sie nicht mehr alleine miteinander leben konnten, so ist das Mass der Liebe zwischen ihnen doch so unendlich gross und damit das, was doch wirklich zaehlt!
Und fuer mich mal wieder schoen zu sehen, dass JENSEITS von dem, was ich denke, dass eine Mutter tun (!) zu sein in der Lage sein muss, noch etwas ist, was GROESSER ist.
Die LIEBE ABER IST DAS GROESSTE unter ihnen!
Am Nachmittag hatten wir eine Eucharistiefeier fuer Haen, unseren verstorbenen Gaertner. Alle unsere Mitarbeiter, unsere Patienten und Jugendlichen sowie die Schwestern sind gekommen. Jeder hat ein Weihrauchstaebchen angesteckt und vor ein Foto von Haen gestellt. Als ich all die Weihrauchstaebchen sah und wahrnahm, wie dicht die Gebetsatmosphaere war, sind mir wirklich die Traenen in die Augen gekommen. Warum?
Wir hatten laengst in einer Abendmesse fuer Haen gebetet, aber wir haben vernachlaessigt, ein religioeses Angebot fuer alle zu ermoeglichen und dem Abschiednehmen einen Platz zu geben, bevor wir zur Tagesordnung uebergehen wuerden. Wie schnell vergessen wir, dass wir spirituelle Erfahrungen brauchen? Wie schnell habe ich auch meinen missionarischen Auftrag vergessen, da, wo es um Leben und Tod. ich bin froh, dass ich am Ende doch noch einmal aufmerksam wurde und will das, was ich gelernt habe, gut behalten!
Gebet tut einfach gut!
Zu Geister & Co:
Auf Anraten einer Freundin habe ich letzten Samstag mit Pan (Mitarbeiter) den Psalm 91 gebetet. LAUT habe ich gesagt, dass HIER nur Platz fuer Christus ist! Mir hat das gemeinsame Gebet gut getan und Pan schlaeft seither beruhigt. Was immer uns bisweilen umgeben mag, wir haben unseren Halt in Christus!
So habe ich Peepo angeboten, eine Nacht mit ihm in seinem Zimmer zu schlafen, um den Geistern Paroli zu bieten.
Als wir am fruehen Nachmittag die Familie von Haen besuchten, um ein Foto von ihm zu bekommen, war natuerlich auch wieder Interessantes zu erfahren. Die Nachbarin sagte, dass nach dem Tod von Haen ein Hund sehr merkwuerdige Toene von sich gibt. ... Ich frage mich, was ich aus all dem HIER lernen soll. Ich glaube zu verstehen, dass Realitaeten relativ zu sein scheinen ...und dass Deutschland eben doch anders ist Thailand! Den Rest muss ich mir noch erarbeiten! Dafuer bin ich hier!